Nachdem sich viele Freunde und Bekannte schon oft interessiert nach meiner Heimatstadt Dresden erkundigt haben und mich mehrmals angestiftet haben, eine Reise dorthin zu organisieren, war es im Oktober 2010 endlich soweit. Ich durfte mit einem vollen Bus Kärntner bei den Sachsen einrücken. 🙂
Bei der Anreise habe ich nicht nur von der Geschichte, den barocken Bauten und der Mentalität der Sachsen geschwärmt sondern auch einen sächsischen Sprachkurs durchgeführt, um die Kärntner gut für die Tage in Dresden vorzubereiten. Ich erklärte auch die Technik dazu, die dann gleich fleißig im Bus geübt wurde – „Den Kiefer einfach fallen lassen, dann kommen die Wörter ganz alleene raus.“ Lautes Gelächter hallte durch den Bus, und so kamen wir meiner Geburtsstadt Dresden gut gelaunt immer näher.
Und dann war es soweit, ich habe es schon so oft gesehen, aber es beeindruckt mich immer wieder auf´s Neue. Wenn man die letzte Anhöhe hinauffährt und dann oben ankommt, öffnet sich wie mit Zauberhand der Elbkessel ganz weit, und die Stadt liegt einem förmlich zu Füßen. Und wer Dresden kennt, erkennt auch sofort die markante Silhouette der Frauenkirche. Stolz ragt sie zwischen den vielen verschieden Bauten hervor. Ein Mann würde vielleicht zu ihr sagen: „Die haben alle nicht deine Klasse!“
Wir beziehen das Hotel Ramada in einem ruhigen Stadtviertel im Osten von Dresden. Nicht weit entfernt liegt das Villenviertel Blasewitz/ Weißer Hirsch und das blaue Wunder – die berühmte Brücke von Dresden. Ein herzhaftes typisch sächsisches Abendessen verschönert den Tag und steigert die Vorfreude auf den nächsten Tag.
Der Tag beginnt mit einer Stadtrundfahrt durch die verschiedenen Stadtteile von Dresden, eine bunte Mischung aus Baustilen & Epochen: die Arbeiterviertel Prohlis und Gorbitz, die Villenviertel Striesen und Blasewitz, das moderne Univiertel, die alternative Neustadt sowie die barocke Altstadt. Die 500.000 Einwohnerstadt ist großzügig angelegt, trotzdem ist überschaubar, und vor allem sofort vertraut. Das liegt vielleicht auch an den liebenswerten Sachsen…. Bei einer Stadtführung erkunden wir dann die bedeutenden Denkmäler der sächsischen Metropole: den Zwinger, das Dresdner Schloß, die berühmte Brühlsche Terrasse, die Frauenkirche, den Neumarkt und natürlich die Semperoper.
Am Abend genossen wir im Taschenbergpalais ein Abendessen wie am Sächsischen Hofe. Gräfin Cosel, die Lieblings- Mätresse von August dem Starken erzählte uns dabei lustige Geschichten über die Sachsen, Österreicher, Bayern und Franzosen. Und vor allem wissen nun alle, was es mit dem „Schälschen Heeßen“ auf sich hat…
Der nächste Ausflugstag führte uns in das wunderbare Naturparadies Sächsische Schweiz. Bizarre Felsformationen sind Merkmal dieser einzigartigen Naturlandschaft. Die Elbe entspringt im benachbarten Tschechien und zieht umschmeicheln an den Felsen vorbei in Richtung Dresden. Zuerst besuchten wir die Festung Königstein, von der man auch bis nach Dresden blicken kann. Hierher verbannte einst der Kurfürst von Sachsen „August der Starke“ die Männer, die ihm unbequem wurden. Diese Festung zählt zu den mächtigsten und größten in ganz Europa. Man kann einige Zeit hier verbringen bis man alles erkundet hat. Anschließend besuchten wir die Bastei, auch eine markante Felsenanlage im Sächsischen Sandsteingebirge. Hier kann man mutigen Kletterern zusehen oder weit hinter auf die Elbe blicken.
Am Nachmittag wechselten wir am Stadtrand von Dresden das Fuhrwerk. Zuerst wandelten wir noch durch die malerischen Gärten von Schloss Pillnitz, bevor wir das Schiff in Richtung Dresden bestiegen. Die Reise auf der Elbe führte vorbei am blauen Wunder, der einzigartigen Brücke, den berühmten Elbschlössern und zahlreichen anderen Brücken bis endlich im Sonnenuntergang die berühmte Dresdner Silhouette auftauchte, die der Maler Canaletto in seinen Werken verewigt hatte.
Auf Wiedersehen geliebtes Dresden bis zum nächsten Mal!